Brief 58 veröffentlicht am 1 Juli 2015

22.-25. Oktober 2015, Rom: Gebet für die Familie mit dem Freundeskreis Summorum Pontificum

Ende Oktober wird der “Freundeskreis Summorum Pontificum“ zu seiner vierten Pilgerfahrt nach Rom aufbrechen. Es ist bereits zur Institution geworden: drei Tage lang kommt die traditionelle Liturgie in Rom zu Ehren, vor allem in der Vatikan-Basilika. Priester und Gläubige aus der ganzen Welt werden sich ad limina apostolorum an den Apostelgräbern einfinden. Die diesjährige Pilgerfahrt wird mit dem Abschluss der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode über die Familie zusammenfallen. Das Programm der Pilgerfahrt wurde zum Teil bereits veröffentlicht. Wir haben mit Freude vernommen, dass Dom Jean Pateau, Abt von Fontgombault, die Messe am 25. Oktober, dem Fest Christkönig, zelebrieren wird.

Um mehr über das Programm und die praktischen Details der Pilgerfahrt zu erfahren, führte Paix Liturgique mit Giuseppe Capoccia, dem Generaldelegaten, ein Interview.




1) Giuseppe Capoccia, wie steht es mit den Vorbereitungen zur vierten Pilgerfahrt?
GC: Die Umstände sind dieses Jahr etwas anders, da die Pilgerfahrt genau zum Abschluss der Familiensynode stattfinden wird. Darum ist es bereits jetzt schwierig, Übernachtungsmöglichkeiten in einem der Ordenshäuser in der Innenstadt Roms zu finden. Ich rate allen Pilgern, vor allem den Priestern, ihre Reservierungen so bald wie möglich vorzunehmen. Auch wird wegen der Synode kein Dikasterienleiter für irgendeine der Feiern während der Pilgerfahrt zur Verfügung stehen. Darum wird ein Erzbischof einer italienischen Diözese die Messe in der Petersbasilika am Samstag, den 24. Oktober, nach der feierlichen Prozession, die Dom Pateau durch die Straßen führen wird, feiern.

2) Wird während der Pilgerfahrt auch für die Synode gebetet?
GC:
Ja, genauer gesagt, für die Synodenväter. Bereits letztes Jahr während des Rosenkranzgebets in Sant’Agostino haben wir unsere Gebete an Unsere Liebe Frau von der Geburt gerichtet und sie gebeten, uns „ihre Weisheit und ihre mütterliche Aufmerksamkeit zu schenken, damit die göttliche Institution Kirche immer eine unermüdliche Verteidigerin und Fürsprecherin für die Familie in dieser Zeit der Verirrung sei, in der gerade sie so oft lächerlich gemacht oder verleumdet wird“. Dieses Jahr werden wir wieder beten, dass die Kirche das, was der hl. Papst Johannes Paul II. unsere „kleinen Hauskirchen“ nannte (Familiaris Consortio, 51) unter den Schutz und die Führung durch die Heilige Familie von Nazareth stellen wird, als ein Vorbild des Familienlebens, der Erziehung und der Heiligung.

3) Gibt es einen neuen Programmpunkt gegenüber den vergangenen Jahren?
GC:
Der grundlegende Rahmen des Programms bleibt unverändert bestehen. Wir werden mit der Vesper und dem Segen mit dem Allerheiligsten Sakrament am Donnerstagabend in der Kirche „Santissima Trinità dei Pellegrini“ beginnen. Um den Gesang kümmert sich die Schola Saint-Cécile. Am Freitag, den 23. Oktober, werden wir am Morgen den Rosenkranz beten, dann den Kreuzweg am Nachmittag und schließlich werden wir den Hl. Anton Maria Claret ehren mit einem Pontifikalamt von Erzbischof Pozzo, dem Sekretär der Kommission Ecclesia Dei. Obwohl die offiziellen Örtlichkeiten noch bestätigt werden müssen, kann ich Ihnen bereits verraten, dass das Treffen der Priester und der Seminaristen im Angelicum (der Päpstlichen Universität des hl. Thomas von Aquin) stattfinden wird, wo P. Serge-Thomas Bonino OP, der Dekan der Philosophischen Fakultät, die Teilnehmer empfangen wird. Am Samstag wird uns wieder Don Ivan, der Pfarrer von San Lorenzo in Damaso, zur Eucharistischen Anbetung empfangen. Die anschließende feierliche Prozession durch die Straßen Roms zum Grab des hl. Apostels Petrus wird Dom Pateau anführen. Die Messe in der Petersbasilika wird wie letztes Jahr am Mittag stattfinden,. Am Sonntag feiern wir das Hochfest Christkönig um 11 Uhr, wieder in der Kirche „Santissima Trinità dei Pellegrini“ mit Dom Pateau und einem englischen Chor unter Leitung von Matthew Schellhorn, einem jungen und begabten Musiker, der vor kurzem einen Sakralmusik-Wettbewerb im Rahmen der „Latin Mass Society“ gegründet hat.

4) Dürfen wir schon erfahren, wer in St. Peter zelebrieren wird?
GC:
Nein, noch nicht. Ein italienischer Diözesanbischof hat bereits seine Zusage erteilt, aber es könnte sein, dass er von seinen Mitbrüdern im Bischofsamt oder vom Papst selber zur Teilnahme an der Synode berufen wird. Sobald die Italienische Bischofskonferenz ihre Teilnehmer benannt hat – was in den kommenden Wochen geschehen sollte –, werden wir Ihnen mehr dazu sagen können.

5) Letztes Jahr fand die Pilgerfahrt in Zusammenarbeit mit Juventutem statt, die ihr 10-jähriges Bestehen gefeiert hat. Wird es dieses Jahr auch wieder diese Art der Zusammenarbeit geben?
GC:
Die Zusammenarbeit mit Juventutem war eine große Bereicherung für alle Beteiligten. Neue Gruppen und Länder wie Slowenien und Ungarn schlossen sich an und setzten sich neue Ziele. Wir hatten das Privileg, von Papst em. Benedikt XVI. empfangen zu werden, der die Pilger mit einer warmherzigen, väterlichen Botschaft gegrüßt hat. Dieses Jahr wird die Internationale Föderation Una Voce (FIUV) ihre alle zwei Jahre stattfindende Vollversammlung während der Pilgerfahrt veranstalten. Dank der FIUV war es möglich, Matthew Schellhorn und seinen Chor zusammen mit der Schola Saint-Cécile zu gewinnen. Eine andere internationale Initative hängt mit der Familiensynode zusammen – wir werden noch Gelegenheit haben, darüber zu sprechen.

6) Wenn ich mich nicht ganz täusche, hat die Organisation für die Pilgerfahrt 2016 bereits begonnen.
GC:
Ja, sofort nachdem wir gehört haben, dass Papst Franziskus das außerordentliche Jahr der Barmherzigkeit für 2016 ausgerufen hatte, machten wir uns an die Arbeit, denn das Jahr wird ein weiterer Anlass für viele Pilger (und Touristen!) sein, nach Rom zu kommen. Dem entsprechend sind wir schon mit einem Erzbischof der Westküste Amerikas in Kontakt, um seine Pilgerfahrt während des Heiligen Jahres nach Rom mit unserer Pilgerfahrt zusammenzulegen. Ich lade die Leser von Paix Liturgique und die deutschen Pilger dazu ein, sich bereits jetzt die Tage im Kalender vorzumerken. Die Pilgerfahrt wird vom 27. bis zum 30. Oktober 2016 stattfinden.

7) Haben Sie noch abschließende Worte?
GC:
Ja, sogar zwei. Zunächst möchte ich die drei Ziele der Pilgerfahrt in Erinnerung rufen: Dankbarkeit für das Motu Proprio Summorum Pontificum, unsere Treue zum Nachfolger Petri und die Entschiedenheit, den Weg für die Neuevangelisierung zu ebnen und für die ewige Jugend und den unausschöpflichen Schatz der traditionellen Liturgie Zeugnis abzulegen, die uns ein besseres Verständnis des Geschenkes Christi vermittelt, der durch das Geheimnis seines immerwährenden Opfers auf unseren Altären gegenwärtig gesetzt wird. Dann würde ich gerne erwähnen, dass wir eine deutsche Delegatin haben, Anne Marie Wimmer, die sich großzügig dazu bereit erklärt hat, den Pilgern zu helfen, sich der Pilgerfahrt anzuschließen. Auf ihre Initiative hin bietet das Bayerische Pilgerbüro für die Tage der Wallfahrt eine günstige Gruppenreise mit Flug ab München bzw. Stuttgart an.

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Webseite der Pilgerfahrt
Link zu Informationen über die Gruppenreise mit Anmeldeformular
Deutscher Kontakt: de.sumpont[at]gmail.com