Brief 51 veröffentlicht am 23 Oktober 2014

#sumpont2014: AUF DEM WEG NACH ROM

Die Eminenzen Brandmüller, Burke und Pell sind die drei Kardinäle, die, anlässlich der Synode für die Familie, den Stift in die Hand genommen hatten, um mit Mut und Deutlichkeit klarstellten, dass die Kirche nichts anderes könne, als ihre Lehre bezüglich der Familie zu wiederholen, und jede andere Lösung eine Täuschung der Gläubigen und Nichtgläubigen wäre. Um es in aller Kürze zu wiederholen können wir die Worte des hl. Pius X zitieren, der sagt, dass Gott „der Familie das vollkommene Beispiel der hl. Familie schenkte“ die „die Ordnung der Familie darstellt; denn in der Familie findet der Mensch die grundlegendsten Mittel für seine Vervollkommnung an Leib und Seele.“ (Katechismus des hl. Pius X., 402 und 404). Als göttliche Institution kann die Familie nicht zu einer reinen menschlichen Erfindung reduziert werden, deren Struktur und Zusammensetzung Stimmungen und Moden unterlegen ist (*).

Selbstverständlich sind in diesem Rosenkranzmonat all unsere Gebete an unsere himmlische Mutter gerichtet, damit die Verwirrrung, die die moderne Welt befallen hat, die Arbeiten der Synode und der Kirche nicht ersticken wird und die Kirche keine Angst habe, zu wiederholen, dass sie das eine Leben, der eine Weg und die eine Wahrheit ist.

Nun, während unsere Herzen Maria zugewandt sind, richten sich unsere Blicke bereits über die Synode hinweg, auf eine Ereignis, das uns den Kardinälen Brandmüller, Burke und Pell begegnen lässt, um mit ihnen in der alten Liturgie der Kirche zu beten: die dritte internationale Wallfahrt des Volkes Summorum Pontificum. Das lex orandi fällt mit dem lex credendi zusammen: man braucht sich nicht zu wundern, wenn unsere verehrtesten Verfechter Gottes gleichfalls ihre Zuneigung zur traditionalen Liturgie beweisen.

Gleichermaßen braucht man sich nicht zu wundern, dass die Beförderer der Entsakralisierung der Kommunion und der Ehe unter den Gegnern der Verbreitungen der traditionellen Messe sind, die von Papst Benedikt gewollt war. Trotz seines Wunsches macht sich heute ein starkes Misstrauen und Feindseligkeit breit, wenn es um das Motu Proprio Summorum Pontificum geht, die nicht nur von einigen (alten) verbitterte Kurialen herstammt, die bezeugen mussten, dass sich der ersehnte „Frühling der Kirche“ in einen eisigen Winter verwandelt hat, ein Abbild der Welt, die von ihnen so geliebt wurde, und von der 68er-Ideologie, dem internationalen Terrorismus und geistlicher Not gezeichnet war. Nein, der große Teil des Wiederstandes gegen die liturgische Versöhnung geht vom großen Unwissen um die traditionelle Liturgie der Kirche aus, an der viele unserer Hirten leiden. Diese Liturgie ins Herz der Christenheit tragen, öffentlich und friedlich – wie es die Organisatoren der Wallfahrt wünschen – ist ein wesentliches Zeugnis, das alle Katholiken einlädt, ihr Wissen um die Lehre und ihr geistiges Leben zu bereichern, und sich an der Quelle der ewigen Jugend zu laben.

Daher werden wir vom 23.-26. Oktober – auf die eine oder die andere Weise – alle mit den Pilgern des Volkes Summorum Pontificum vereint sein. Es fehlt nicht an Teilnahmemöglichkeiten, hier nur eine Auswahl:

– Studenten oder Seminaristen in Rom können an der Zelebration des 10. Gründungsjubiläums der Internationalen Föderation „Juventutem“ teilnehmen; ein Pontifikalamt wid von S. Em. George Kardinal Pell um 18:30 Uhr am 24. Oktober in der Kirche Ss.ma Trinità die Pellegrini zelebriert;

– Interessierte Priester können Kardinal Sarah, Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum begegnen, am Freitag, dem 24. Oktober und natürlich an der feierlichen Prozession zum Petersdom am 25. Oktober teilnehmen (Beginn der Prozession ist San Lorenzo in Damaso, nach Eucharistischer Anbetung; es wird um Mitnahme von Soutane und Chorhemd gebeten);

– Familien können am Rosenkranz für die Ungeborenen („rosary for the unborn“) um 9:00 Uhr am Freitag, dem 24. Oktober teilnehmen, vor der Statue der „Madonna del Parto“ („Madonna der Entbindung“) in der Kirche Sant’Augostino im Campo Marzio;

– Bezüglich der Teilnahme an der Heiligen Messe am 25. Oktober, die von Raymond Kardinal Burke im Petersdom zelebriert wird, schlagen wir die Prozession als besten Weg vor, in den Petersdom einzuziehen. Sie wird in San Lorenzo in Damaso beginnen (Wer nicht die ganze Strecke mitlaufen kann, kann unter den Kolonnaden auf dem Petersplatz warten, wo die Prozession gegen 11:15 oder 11:30 Uhr ankommen wird);

– Für diejenigen, die bis Montag in Rom bleiben, wird am 26. Oktober ein Autobus gemietet, um nach Nursia zu fahren, der Geburtsstadt des hl. Benedikt. Die Messe vom Christkönigsfest wird von Pater Folsom zelebriert, die Predigt von S. Em. Walter Kardinal Brandmüller gehalten. Nach der Messe ist ein Mittagessen zusammen mit S. EM. und den Benediktinermönchen.

KOMMEN WIR ZAHLRIECH NACH ROM UND NURSIA!


(*) Bezüglich „Moden“: Anfang des Jahres wurde von einem tschechischen Bischof zitiert, dass Papst Franziskus die Anziehungskraft der außerordentlichen Form für die Jugend eine „Mode“ genannt haben soll. Wir sind mit ihm ganz einer Meinung, wenn man eingesteht, dass die Tradition eine „unwandelbare Mode“ ist, wie die Organisatoren auch auf ihrem Faltblatt wiederholen. Man hätte hinzufügen müssen, dass es eine Mode ist, die von Generation zu Generation und von Jahrhundert zu Jahrhundert weitergegeben wird…

-------------

TREFFEN SIE PATER TIM, EINEN PRIESTER, DESSEN HERZ MIT LITURGISCHEN FRIEDEN ERFÜLLT IST

Pater Tim Davison ist Pfarrer der Gemeinde Peter und Paul in Tulsa, Oklahoma. Er war der Kaplan der amerikanischen Pilgergruppe während der dritten internationalen Wallfahrt Summorum Pontificum nach Rom. Er gestattete Alberto Carosa – Korrespondent des amerikanischen Magazins „The Remnant“ ein Interview. Wir veröffentlichen hier einige Ausschnitte.


1) P. Tim, was sind ihre Motivationen an der III. SP Wallfahrt teilzunehmen?
Ich zelebriere die traditionelle Messe erst seit anderthalb Jahren – keine lange Zeit – und stutzte, als ich zu der Pilgerfahrt nach Rom als Kaplan der Gruppe aus den USA eingeladen wurde. Ich habe eine Pfarrei zu betreuen, eine Schule, es gibt viel zu tun. Nachdem ich aber darüber nachgedacht hatte, entschied ich mich dafür, denn ich wollte anderen Menschen begegnen, die diese Liturgie feiern und aus ihrem Reichtum schöpfen. Das war meine Motivation, die Einladung anzunehmen und als Kaplan mitzureisen. Ich wollte die Menschen begleiten, die dieses Ereignisses des kirchlichen Lebens feiern und hatte das Interesse die traditionelle Liturgie besser kennenzulernen. Alles in einem entschied ich mich an der Wallfahrt teilzunehmen, um Unterstützung zu finden, und diejenigen zu unterstützen, die die traditionelle Liturgie feiern.


2) Welche Umstände führten Sie dazu, den traditionellen Ritus zu feiern?
Mein geistlicher Leiter damals war P. Mark Kirby (1), der für sein Buch bekannt ist: „Missachtung der Heiligen Eucharistie ist der Krebs im Herzen der Kirche“. Er übte einen großen Einfluss auf mich aus, mein Interesse für Liturgie und ihre Geschichte, ganz besonders die traditionelle Liturgie. Durch seinen Einfluss und den der Mönche in einem Kloster unserer Diözese entschied ich mich, diese Liturgie zu lernen und zu feiern. Ein anderer Motivator war meine Mutter, die 90 Jahre alt ist, und die mich darum bat, ihre Begräbnismesse in der traditionellen Form zu feiern.
Diese Gründe kamen alle zusammen, und ich bat einen Priester der Bruderschaft St. Petrus, mir die Messe zu lehren. Ich habe sie gelernt und wurde immer interessierter. Ich freute mich, sie zu lernen, denn sie hat mir ein immer tieferes Verständnis unserer katholischen Liturgie und der Traditionen eröffnet, die ich so, nicht vom Novus Ordo hätte haben können, obwohl ich die ersten sieben Jahre meines Priestertums nur den Novus Ordo zelebrierte. Aber die Erfahrung der alten Liturgie hat meine Wertschätzung des Mysteriums, das die Eucharistie einhüllt, der Ehrerbietung und des Respektes vertieft, die genau mit den Gesten einhergehen.


3) Hat die außerordentliche Form Einfluss darauf genommen, wie Sie die ordentliche Form zelebrieren?
Ja, mit Sicherheit. Der größte Einfluss war auf meine Einstellung, dann auf das Verständnis des Schweigens, auf die Ehrerbietung und der besonderen Vorsicht, mit dem alles vollzogen wird. Beispielsweise, dass man sichergeht, das kein Partikel der Eucharistie auf den Boden fällt und/oder an den Fingern des Zelebranten hängen bleibt, oder die Notwendigkeit, dass Daumen und Zeigefinger zusammengehalten werden müssen, bis sie purifiziert wurden. Ich denke nicht, dass es eine schlechte Idee sein würde, die alte Disziplin in diesem Punkt wieder im neuen Ritus aufzunehmen, eine Disziplin, die Ehrerbietung und Wertschätzung vermehrt, zu dem, was wir vollziehen dürfen. Zusammengefasst zieht Dich der ganze traditionelle Ritus von Anfang bis zum Ende in das übernatürliche Geheimnis Gottes hinein.