Brief 43 veröffentlicht am 6 März 2014

Das Volk Summorum Pontificum begegnet Kardinal Burke im Petersdom


Der 2. Februar 2014, ein Sonntag, war ein Freudentag für alle Mitglieder des Volkes „Summorum Pontificum“! Den Anlass dazu gab nicht nur Mariä Lichtmess, das Fest der Darstellung des Herrn im Tempel, sondern auch die durch den „Cœtus Internationalis Summorum Pontificum“ (CISP) bekannt gegebenen Einzelheiten des im Rahmen der kommenden Pilgerfahrt „Summorum Pontificum ad Petri Sedem“ im Petersdom gefeierten Hochamtes: Dieses wird am 25. Oktober 2014 mit Beginn um 12.00 Uhr von Kardinal Raymond Leo Burke zelebriert werden.

Im Folgenden veröffentlichen wir das Kommuniqué des CISP, die jüngsten Aussagen seiner Eminenz über die Liturgie sowie unseren Kommentar zu dieser wunderbaren Nachricht zu Beginn des Jahres.


I- Kommuniqué der CISP

KOMMUNIQUÉ DES CŒTUS INTERNATIONALIS SUMMORUM PONTIFICUM
2. Februar 2014, Darstellung des Herrn im Tempel

Mit großer Freude gibt der „Cœtus Internationalis Summorum Pontificum“ bekannt, dass Kardinal Raymond Leo Burke, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur, anlässlich der dritten Pilgerfahrt des Volkes „Summorum Pontificum“ am 25. Oktober um 12.00 Uhr dem feierlichen Pontifikalamt im Petersdom vorstehen wird.
Der CISP dankt seiner Eminenz Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester der Basilika St. Peter, für seine Bereitschaft und sein Entgegenkommen, dank derer Datum und Uhrzeit dieser Heiligen Messe, die sich zum Höhepunkt der Pilgerfahrt „ad Petri Sedem“ entwickelt hat, mit dem heutigen Tag feststehen.
Die somit weitaus früher beginnende Vorbereitung der Pilgerfahrt sollte nicht-europäischen Pilgern die Teilnahme daran erleichtern.
Dank des am 7. Juli 2007 als Motu proprio erlassenen Apostolischen Schreibens „Summorum Pontificum“ von Papst Benedikt XVI. wird der Reichtum der außerordentlichen Form des römischen Ritus der Weltkirche immer besser zugänglich (Instruktion „Universæ Ecclesiæ“ vom 30. April 2011), und es erscheint angebracht, den Gläubigen an der geographischen Peripherie der katholischen Welt eine Teilnahme an diesem feierlichen Moment des Gebetes und des Zeugnisses zu ermöglichen.
Es sei daran erinnert, dass die Pilgerfahrt am 23. Oktober beginnt und mit dem Christkönigsfest am Sonntag, den 26. Oktober enden wird.


unacumpapanostro.com



II- Die jüngsten Äußerungen von Kardinal Burke zu „Summorum Pontificum“


a) Im Folgenden veröffentlichen wir Auszüge eines am 5. Dezember 2013 publizierten Interviews mit seiner Eminenz. Das Interview führte Ricardo Benjumea von der Zeitschrift Alfa y Omega (Erzdiözese von Madrid).
(Quelle)

Eminenz, Sie haben in den Jahrzehnten nach dem Konzil oft Ihre Sorgen über die liturgischen Missbräuche zum Ausdruck gebracht. Seit der Verabschiedung der Konstitution „Sacrosanctum Concilium“ sind mittlerweile 50 Jahre vergangen. Ist das Problem Ihrer Ansicht nach gelöst worden?

Kardinal Burke: Nein, keineswegs; obwohl viele Fortschritte gemacht wurden. Man bedenke, dass sich die Zahl der an die Realpräsenz Christi in der Eucharistie glaubenden Katholiken in der Zeit nach dem Konzil bis zur Denunzierung des Verfalls des liturgischen Lebens durch Johannes Paul II. vermindert hat. Trotz der auch dessen Nachfolger unternommenen Anstrengungen steht uns noch viel Arbeit bevor. Benedikt XVI. hinterließ uns als Teil seines großen Erbes eine tiefe Liebe zur Liturgie, die sich im kirchlichen Gesetz „Motu Proprio Summorum Pontificum“ und der Instruktion „Universæ Ecclesiæ“ der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ konkretisierte. Darin wird uns die Kontinuität der kirchlichen Tradition als ein Weg zu einer erfolgreichen Umsetzung der in der Konstitution „Sacrosanctum Concilium“ skizzierten Reform vor Augen geführt. Es ist meine Hoffnung, dass die Idee von zwei sich gegenseitig bereichernden Formen des römischen Ritus mit der Zeit in einer neuen Reform des römischen Ritus ihren Niederschlag findet, die zum Ziel der Erneuerung des Konzils führen wird. Dazu müsste jedoch auch die Kenntnis der lateinischen Sprache wiedererlangt werden, die in nur wenigen Jahrzehnten fast vollkommen in Vergessenheit geraten ist. In der Vergangenheit hat Latein den Menschen dabei geholfen, ein starkes Traditionsgefühl zu bewahren. Zu diesem gilt es heute zurückzufinden.


b) Ausschnitt eines von EWTN veröffentlichten Interviews mit seiner Eminenz Raymond Kardinal Burkes vom 12. Dezember 2013
(Quelle)

Eminenz, lassen Sie uns nun über „Summorum Pontificum“ sprechen. Mit diesem Apostolischen Schreiben, dem Eckstein seines Lehramtes, hat Benedikt XVI. die außerordentliche Form eingerichtet und dem „Novus Ordo“ gleichgestellt. Vielerorts hört man, dass diese Reform unter Papst Franziskus ad acta zu legen sei und man sich anderen Themen zuwenden solle. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie fragen, ob Sie das für möglich halten und worin die Vorteile der Entwicklung der tridentinischen Messe aus Ihrer Sicht bestehen.

Kardinal Burke: Das halte ich nicht für möglich, und zwar aus den folgenden beiden Gründen:
Zunächst handelt es sich dabei um ein universales Gesetz (der Kirche). Dieses zu widerrufen wäre seitens des Heiligen Vater eine folgenschwere Geste, die nur aus zwingenden Gründen erfolgen kann.
In zweiter Hinsicht hat Papst Franziskus keinerlei Änderungsabsichten an der außerordentlichen Form erkennen lassen. Die apostolische Exhortation enthält zwar eine Passage über jene, die sich zu große Sorgen um die Liturgie machen und dergleichen … Meines Erachtens ist das jedoch nicht als kritische Äußerung gegenüber „Summorum Pontificum“ zu interpretieren. Als der Papst zu Beginn seines Pontifikates mit den Bischöfe aus Apulien anlässlich ihres Ad-Limina Besuchs zusammentraf, hat ein unzufriedener Bischof – in der Überzeugung, dass der Papst mit ihm übereinstimme - das Thema „Summorum Pontificum“ aufgeworfen und dieses als Rückschritt und Spaltungsgrund bezeichnet. Berichten zufolge soll der Papst sehr entschieden reagiert und gesagt haben, dass dies keineswegs zutreffe und die alte Form ebenso notwendig sei wie die neue. Anschließend habe er die Bischöfe dazu aufgefordert, nach Hause zurückzukehren und sich dort um eine Zunahme der Heiligkeit des Volkes zu bemühen. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es zu Änderungen kommen wird.
Ich selbst habe nach der Einsetzung des Papstes mehrmals ein öffentliches Hochamt in der außerordentlichen Form zelebriert. Dabei handelte ich stets ohne Anweisung, dies zu tun oder zu unterlassen. Ebenso wenig wurde mir der Verzicht auf einen erneuten Gebrauch dieser Form des Ritus nahegelegt …
Den mit dem „Summorum Pontificum“ und dessen Anwendung Betrauten antworte ich, dass wir uns auf den Spuren der Weisheit Benedikts XVI. weiterhin um die Förderung eines Miteinanders der beiden Formen der Messfeier bemühen müssen, um das von ihm genannte Ziel der gegenseitigen Befruchtung zu erreichen. Viele verwenden dafür die – meines Erachtens gelungene – Bezeichnung „Reform der Reform“. Anders ausgedrückt, spricht Papst Benedikt XVI. in seinem Brief an die Bischöfe zur Verbreitung von „Summorum Pontificum“ von einer Reform der Liturgie oder der Art, wie sie nach dem Konzil abglitt oder gar entstellt wurde. In dem Motu Proprio sieht er einen Weg zur Verwirklichung der wahren Reform entsprechend der Absicht des Konzils.
Es mangelt nicht an guten Früchten: An verschiedenen Orten – sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa – zelebriere ich die Messe gelegentlich in der außerordentlichen Form. Dabei beobachte ich stets eine starke Präsenz junger Menschen und zahlreiche Kindern. Ich lerne neue Familien kennen – manche kenne ich bereits – und sie berichten mir, dass ihnen die Feier der außerordentlichen Form als ein unmittelbarerer Ausdruck des göttlichen Wirkens in der heiligen Liturgie erscheint. Dies ist ein großes Geschenk für sie: Gewöhnlich denke ich, dass die Teilnahme an der außerordentlichen Form ihnen ein tieferes Verständnis der Tatsache eröffnet, dass Christus selbst zur Erneuerung des Kreuzesopfers zu uns kommt. Ebenso werden sie mit größerer Klarheit des Wirkens Christi durch die Vermittlung des in seiner Person handelnden Priesters gewahr und begreifen, dass wir daran teilnehmen, um Heiligkeit zu erlangen, indem wir uns mit Christus dem Vater schenken.





III- Kommentare von Paix Liturgique

Halleluja! Der den Gläubigen vor allem dank des Instituts Christus König und Hohepriester gut bekannte und in den Niederlassungen von Lourdes und Griciliano tätige Kardinal Burke ist ein unermüdlicher und mutiger Förderer der von Benedikt XVI. gewünschten liturgischen Versöhnung. Seine Teilnahme an der kommenden Pilgerfahrt „Summorum Pontificum“ in Rom ist zwar keine Überraschung, aber eine wahrhaft frohe Botschaft, die uns die Bedeutung einer unerschütterlichen Hoffnung erkennen lässt. Nachdem der Versuch mancher Medien, Kardinal Burke gegen Ende des Jahres 2013 gegen den Papst in Stellung zu bringen, eine Welle der Panik unter den Gläubigen ausgelöst hat, dienen uns nun sowohl die Worte als auch die Anwesenheit seiner Eminenz am Kathedra-Altar am kommenden 25. Oktober als ein Beweis dafür, dass die Früchte von Benedikts Pontifikat Bestand haben und sich unter Franziskus‘ Pontifikat vermehren.

Wie bereits in den Jahren 2012 und 2013 wird Paix Liturgique auch dieser Pilgerfahrt des CIPS seine volle Unterstützung zusichern. Dank der frühen Ankündigung des Ereignisses sollten sich zahlreiche Familien auf die Teilnahme vorbereiten können. Wie aus dem Kommuniqué der Organisatoren hervorgeht, gilt dies insbesondere für jene auf der anderen Seite des Atlantiks, wo die Wirkung von „Summorum Pontificum“ – wie wir in unserem letzten Brief berichtet haben –keineswegs nachlässt.