Brief 38 veröffentlicht am 29 September 2013

Der Erzbischof von Ferrara, Msgr. Luigi Negri, äußert sich zutiefst pastoral mit großer Wertschätzung über das Motu Proprio.


Am 19. Mai, dem Pfingstmontag, versammelten sich hunderte von „Summorum Pontificum-Gläubigen“ aus der ganzen Region Emilia Romagna zu Füßen der Madonna del Poggetto, einem Heiligtum nahe Ferrara. Diese Wallfahrt wurde ein Jahr nach dem Erdbeben organisiert, das die Region heimgesucht hatte, unter anderem mit dem Ziel, der Heiligen Jungfrau für ihren Schutz zu danken: Von allen Glockentürmen von Ferrara war die kleine Kirche des Heiligtums tatsächlich die einzige, die praktisch unbeschadet das Erdbeben überstanden hat. Das Ereignis gab auch den Gruppen von Gläubigen der Region, die der Messe in der außerordentlichen Form verbunden sind, die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen und die kommende internationale Pilgerfahrt des „Volkes Summorum Pontificum“ nach Rom vorzubereiten.

Diesen Pilgern bot die Vorsehung eine höchst willkommene Überraschung: Obwohl Erzbischof Msgr. Luigi Negri sich eigentlich auf ein kleines Grußwort am Ende des Vormittags beschränken wollte, erlaubten ihm seine Verpflichtungen, gerade zum Zeitpunkt der Predigt anzukommen, die er trotz der Kurzfristgkeit bereitwillig übernahm. Die Worte der Predigt, besonders diejenigen, die das Motu Proprio Summorum Pontificum lobend erwähnten, machten den Gläubigen und Diözesanpriestern sofort deutlich, dass sie jetzt Zeugen eines wahrhaft besonderen Ereignisses wurden.

I - Predigt von S. Ex. Luigi Negri während der hl. Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Rius am Pfingsttag (13. Mai 2013) für das Volk „Summorum Pontificum“ im Heiligtum „Unserer Lieben Frau von Poggetto“.






Die Heilige Messe im alten römischen Ritus wird heute zum Hochfest Pfingsten gefeiert, das die Kirche in jeder Zeit, in jedem Moment und dann auch jeden Christen daran erinnert, dass das Ereignis des Glaubens und damit die Entwicklung des Glaubens im Leben in Gemeinschaft geschieht, in der Praxis der Nächstenliebe, in der aktiven missionarischen Tätigkeit; all das entspringt aus dem Wunder der Ausgießung des Heiligen Geistes in die Herzen der Gläubigen, was das reinste Geschenk des Herrn ist!

Der Heilige Vater Benedikt XVI. hat in einer bewundernswerten Rede während der Bischofssynode zur Förderung der Neuevangelisierung – an der ich die Ehre hatte, mit persönlicher Einladung von Benedikt XVI. teilzunehmen -, erklärt: „Die Kirche entspringt nicht aus einer Entscheidung der Basis. Die Kirche entspringt nicht aus einer konstituierenden Versammlung“. Die Kirche wird durch das Werk des Heiligen Geistes geboren, der die Herzen der Menschen verwandelt und sie dem Herzen Gottes selber gleichmacht. Es ist der Geist des gekreuzigten und auferstandenen Herren. Es ist seine Art, das Leben zu empfinden, seine Art, die Existenz zu beurteilen, seine Art, in Beziehung zu den Menschen zu gehen. Es ist die Neuheit seines Seins und seiner Existenz, die auf besondere Art, wie soll man sagen, eine Sprengkraft im Leben einer Gemeinschaft war, die sicherlich gebetet hat, die gewartet hat, die sich aber sicherlich überhaupt nicht vorstellen konnte, in die Modalität und den Inhalt des großen Ereignisses einzutreten, dessen Zeugen und Protagonisten sie wurden.

Der Heilige Geist verändert die Herzen des Menschen, seine Seins-Art, seine Art des Handelns und seine Art, die Existenz zu empfinden. Dadurch wird auf der Welt die Menschheit Christi existent: Die Kirche, die aus dem Heiligen Geist entspringt, wird im Heiligen Geist am Leben gehalten, sie kommuniziert sich durch den Heiligen Geist an die Menschen. Diese Kirche ist das endgültige Antlitz, das der Herr Jesus Christus in der Geschichte annimmt!

Wir haben dieses große und endgültige Vermächtnis: wahrhaft am Geheimnis der Kirche teilzunehmen, der einen, heiligen, katholischen und apostolischen, sie mit Wahrhaftigkeit in unserem Alltag zu leben, in den guten und schlechten Zeiten, in Krankheit und Gesundheit, in Freude und Leid, wie es die Protagonisten des großen kirchlichen Sakraments, nämlich der Ehe, erklären.

Ich glaube, dass dies Ihre hiesige, lobenswürdige Initiative der Wallfahrt, mit dieser Messe in ihren wahren Rahmen einbindet. Ich wünsche mir und Ihnen, dass diese Eucharistiefeier am Pfingsttag jedem von Euch dienlich sein wird – so wie ich denke und hoffe, es auch für mich sein wird– das Feuer der kirchlichen Anfänge wiederzufinden, das Feuer des Ereignisses der Kirche, die vom Heiligen Geist gezeugt ist. Die Größe des Ereignisses unserer Mission ist es, dass wir dieses Neue annehmen, das niemand für sich behalten darf, sondern unter allen Menschen verbreiten muss.

Ich habe gestern an der Gebetvigil vor Pfingsten teilgenommen, die Papst Franziskus mit 150.000 Jugendlichen der verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften gehalten hat.
In einem gewissen Moment hat der Papst mit seinem ehrlichen und unbefangenen Stil etwas mit einer Härte gesagt, die man nicht gewohnt war: „Die Kirche darf nicht in sich verschlossen bleiben“. Sie darf sich nicht in sich selbst verschließen. Wenn sie sich in sich selbst verschließt, wird sie krank. Die Kirche muss aus sich herausgehen, nicht, indem sie ihre Identität aufgibt, sondern um ihre Identität zu leben, weil ihre vitale Dimension die Mission ist und sie deshalb aus sich heraus auf die Menschen zugehen und alle Bereiche der menschlichen Existenz von heute erreichen muss.

Pfingsten gibt Euch also eine kirchliche Mission auf. Es verleiht Euch den Vorzug, Zeugen des auferstandenen Christus bis ans äußerste Ende der Welt zu sein, Erzeuger – wie es der hl. Irenäus auf ausgezeichnete Weise ausdrückt – die fähig sind, Erzeuger des Sohnes Gottes zu sein, aus den Menschen Kinder Gottes zu machen.

Es war mir in dieser erst relativ kurzen Zeit im bischöflichen Dienst [Msgr. Negri, ehemaliger Bischof von San Marino, wurde in den letzten Wochen des Pontifikats von Benedikt XVI. zum Bischof von Ferrara ernannt] bereits möglich klarzumachen, was mit den Begriffen Leben und Mission gemeint ist. Ich kann und muss zu diesem Zeitpunkt der Begrüßung nicht alles wiederholen, aber es scheint mir von Bedeutung zu sein, diese Feier unter das Antlitz und den zärtlichen und festen Blick Marias zu stellen, als ein Ereignis der Gnade und der Verantwortung. Das Christentum ist ein Ereignis der Gnade, denn es wurde uns als Ganzes geschenkt und keiner kann sagen: „Ich habe ein Recht darauf“. Wir haben kein Recht auf den Glauben.

Wir haben kein Recht auf die Fleischwerdung des Sohnes Gottes. Daran müssen sich auch unsere „Gläubigen“ erinnern, die kommen, um die Sakramente zu empfangen: Sie haben kein Recht auf die Sakramente. Die Sakramente sind ein Geschenk der Kirche, das sie vom Herrn Jesus Christus empfangen hat, und die Kirche gibt es an diejenigen weiter, die im Stand sind, sie auf angemessene Weise zu empfangen. Ich beziehe mich dabei auf die – von theologischer und pastoraler Warte aus– absolut unvereinbare Frage des „Rechts“ auf den Empfang der Eucharistie von wiederverheirateten Geschiedenen.

Diese Gnade der Kirche also, die ihr als Quellgrund des Glaubens lebt, ist die Eucharistie, ist die liturgische Zelebration. Ihr schöpft sie aus der klugen und großen Barmherzigkeit von Benedikt XVI. Ihr könnt sie annehmen, indem Ihr einen der beiden großen Schätze der Liturgie der Kirche nutzt: die traditionelle Liturgie. Sie ist keine Alternative zur reformierten Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils, sondern existiert, in voller Würde begangen, in voller Gestalt, in voller Freiheit und mit voller Verantwortung neben der reformierten Liturgie. Benedikt XVI. hatte das mit bewundernswerter Klarheit im Motu Proprio ausgedrückt.

Er wollte die Möglichkeit erweitern, den liturgischen Reichtum der Kirche zu feiern; deshalb bat er die ganze Kirche, begonnen mit den Bischöfen, diesem seinem Anliegen, die Schätze der Kirche zugänglicher zu machen, respektvoll zu begegnen, und gab damit denjenigen, die den ehrlichen Wunsch hatten, das Recht, diesen „alten“ Schatz aufzunehmen und ihn in der heutigen Welt in Fülle zu leben, für die Wahrheit des Glaubens von heute und der Mission von heute.

Der Papst hat so sicherlich diesen falschen und unakzeptablen Widerspruch zwischen „alt“ und „heutig“ überwunden, indem er die Hermeneutik der Diskonuität, zwischen dem, was vor dem Konzil lebte, dem, was das Konzil verkündete, und dem, was die Umsetzung des Konzils heute mühsam zum Leben erweckt hat, überwand und brach, Es gibt nur eine einzige Kirche des Herrn, die der Heilige Geist durch verschiedene geschichtliche Momente hindurch begleitet; das Ökumenische Zweite Vatikanische Konzil war ein Moment von außerordentlicher Bedeutung, wenn auch eine große Herausforderung für das Wachstum der Kirche.

Ihr also nutzt, -und ich bin glücklich, dass Ihr es auch in dieser Diözese tut, deren Erzbischof ich seit einigen Monaten bin – diese Liturgie. Nicht gegen jemanden, oder, um eine bestimmte Meinung zu demonstrieren, sondern, um das Geheimnis der Kirche gemäß der Tiefe und der Wahrheit zu leben, die Ihr als Pflicht und Euer Recht empfindet. Die Kirche macht auch dies möglich. Benedikt XVI. – ich bin niemand, der Worte nur so dahinsagt- Benedikt XVI. hat eine pastorale Barmherzigkeit an den Tag gelegt, indem er dem Glauben der einzelnen Christen oder der kleinen Gruppen, die auch nicht streng unter dem Gesichtspunkt der Anzahl gesehen werden müssen, diesen Dienst erwiesen hat: Der „coetus“ sind all diejenigen Gläubigen, die das Recht und die Pflicht des Zugangs zu dieser Liturgie haben.

Ihr habt es in den Händen; die Kirche erlaubt Euch, sie mit voller Freiheit einzuführen. Es darf niemanden geben, keine Diözese in Italien oder sonstwo auf der Welt, die Euch das verwehren darf. In dem Moment, wo es nur ein Nein gibt, muss der Bischof zur Verantwortung gezogen werden. In erster Linie ist der Dialog zwischen den Gläubigen, die die alte Liturgie wollen, und der Kirche ein Dialog zwischen den Gläubigen und dem Priester, der Euch zur Seite steht bei dieser Eurer Glaubenspraxis und Eurem Willen, an diesem alten und schönen Ritus zu partizipieren, der – sicherlich – eine angemessene Vorbereitung erfordert, die Ihr auch sicherlich hattet. Ich denke, dass für all die, die diese Zelebrationsart nicht kennen, die Erfahrung eines Zeitraums der Bildung und der Vorbereitung notwendig ist. [Msgr. Negri erinnert damit an seine ehemalige Diözese Saint-Marin, was wir im französischen Brief Nr. 297 besprochen haben].

Praktiziert die alte Liturgie. Für die Wahrheit Eures Glaubens. Für eine ehrliche Nächstenliebe. Für den Eifer bei Euer Mission. Wie diejenigen, die die reformierte Liturgie aus Wahrhaftigkeit ihres Glaubens und ihrer Nächstenliebe praktizieren müssen: Es handelt sich um zwei Schätze, die einem einzigen Volk dienen. Und dieses eine reife Volk ernährt sich vom Glauben gerade dann, wenn es versteht, die Freiheit zu leben, die ihm die Kirche einräumt. Die liturgische Freiheit, die in diesem Fall die Kirche nicht nur einräumt, sondern garantiert.

Habt nicht irgendwelche Meinungen, die Ihr gegenüber anderen verteidigen oder gegen andere stellen müsst. Der Erzbischof von Ferrara-Comacchio ist kein Hüter irgendeiner Meinung und kein Verkünder irgendeiner Meinung. Der Erzbischof von Ferrara-Comacchio hat nur eine einzige Meinung: die Wahrheit des Herrn, das Evangelium, die Tradition der Kirche, das Lehramt des Heiligen Vaters und seine eigene, die immer in Übereinstimmung mit der des Heiligen Vaters steht. Das ist der Raum, den Benedikt XVI. Euch eingeräumt hat.

Ich bin einer von den Bischöfen (der Wahrheit halber muss ich sagen, es waren nicht viele), die durch all das eine Vertiefung der eigenen Identität durch eine Erfahrung Gottes erlangt haben. Diese Form ist eine Bereicherung, nicht nur für diejenigen, die sie praktizieren, sondern eine große Bereicherung für die ganze Kirche. Aus diesem Grund – ich fasse zusammen – müsst ihr immer die größtmögliche Teilnahme am Leben der kirchlichen Gemeinschaft suchen. Diese liturgische Praxis darf Euch nicht vom Leben der kirchlichen Gemeinschaft trennen, Euch auch nicht von der Bemühung darum abhalten, sondern muss im Gegenteil eine schöne Verwirklichung der Gemeinschaft sein.

Auf dieser, unserer, Erde [eine ergreifende Erinnerung an das Erdbeben] ist das kirchliche Leben stark an die langsame, aber unermüdliche Aufgabe gebunden, aus den materiellen Trümmern neu aufzusteigen, eine große Herausforderung, wie ich geschrieben habe, um den Glauben oder die Nächstenliebe wiederzugewinnen. Ich bin zu dem Klerus dieser Diözese gegangen und habe erfahren, dass es viele Laien gibt, die sich von dem Erdbeben nicht haben unterkriegen lassen, das vor einem Jahr diese Region traf und hunderte von Kirchen unbrauchbar gemacht hat.

Es hat sie und uns gezwungen, und zwingt uns auch weiterhin, die Eucharistie an Orten zu feiern, die noch Glück hatten, oder in den Gemeinschaftssälen der Gemeinden, oder sie an den wenigen Orten zu feiern, die das Erdbeben überstanden haben. Das Erdbeben hat die Häuser und die Kirchen zerstört. Es hat nicht den Glauben zerstört. Auf diesem Glauben können wir wieder aufbauen. Leider müssen wir uns manchmal auch auf öffentliche Einrichtungen verlassen, die bis jetzt noch nicht groß bewiesen haben, rechtzeitig zu reagieren.

Unsere erste Ressource ist unsere Erfahrung des Glaubens. Wir gehören alle zu einer einzigen Kirche: Deshalb, auch in dieser besonderen und wunderschönen Erfahrung, die ihr erlebt, müsst Ihr versuchen, jeden Tag als Glieder der Kirche zu leben, in der Teilhabe am einzigen Blut und am einzigen Leib des Herrn, und damit in Euch der Glaube, die Hoffnung und die Liebe wachsen, seid lebendige Glieder der weltweiten Kirche!


Ich begleite und ermutige Euch herzlich gerne auf Eurem Weg. Ich bitte Euch um die gesunde Demut, die Papst Franziskus, bevor er sie von seiner Kirche erbittet, mit seiner Anwesenheit und seinem Lebensstil jeden Tag bezeugt. Habt keine Sorgen außer der, das in der Tiefe dessen zu leben, was die Kirche als euer Gut und als Gut für die ganze Kirche anerkennt. Seid sicher, dass Euch weder meine Unterstützung noch meine Gastfreundschaft jemals fehlen werden. Oder auch meine Korrektur, wenn sie nötig sein sollte, wie ich sie jeder Gemeinschaft geben würde; denn das ist meine Aufgabe, aber ich denke nicht, dass Ihr sie jemals brauchen werdet. Setzt nun diese hl. Messe fort, die ich nicht unterbrechen wollte. Ich möchte deshalb unterstreichen, dass ich nicht an dieser ganzen hervorragenden Initiative teilnehmen konnte, weil die diözesanen Pflichten auf mich warteten und warten, die mit dem heutigen Fest verbunden sind.

Nun, möge Euer Weg klar und sicher sein; bekennt die Wahrheit, die Gabe des Herrn, die der Heilige Geist der ganzen Kirche schenkt und die der Bischof behütet, beschützt und weitergibt. Betet heute für mich, für diese nicht leichte Last, die auf meinen Schultern ruht, und für die ich mich bis zum Ende meines Lebens im Gehorsam mit dem Vikaren Christi verbinden will, der mich mit einem solchen Nachdruck darum gebeten hat, dass damit jede Möglichkeit des Widerstands unmöglich wurde. Euch alles Gute!



II – Die Überlegungen von Paix Liturgique

1) Man muss sich darüber bewusst sein, dass Msgr. Negri, als er die oben zitierte Predigt hielt, gerade aus Rom zurückgekehrt war: Der Kontakt mit dem Papst hat weder seinen Enthusiasmus in irgendeiner Hinsicht geschmälert, noch seine Zunge zurückgehalten.

So trägt nach der guten Nachricht über die Pilgerreise Summorum Pontificum im kommenden Oktober und dem Artikel im „Il Foglio“ (siehe den letzten Brief von Paix Liturgique) die Predigt des Erzbischofes von Ferrara zur Gelassenheit über die gute Zukunftsperspektive der Heiligen Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus bei.

2) Hervorzuheben ist die besonders klare und präzise Betonung des Geistes und des Buchstabens des Motu Proprio seitens eines Bischofs von diesem „Kaliber“:
a. Die stabilen Gruppen von Gläubigen, die sich wünschen, ihren katholischen Glauben in der außerordentlichen Liturgie zu feiern, haben keine weiteren Konditionen zu beachten: „Benedikt XVI. – ich bin keine Person, die Worte nur so dahinsagt, Benedikt XVI. hat eine pastorale Barmherzigkeit an den Tag gelegt, indem er dem Glauben der einzelnen Christen oder der kleinen Gruppen -die auch nicht streng unter dem Gesichtspunkt der Anzahl gesehen werden müssen-, diesen Dienst erwiesen hat: Der „coetus“, das sind all diejenigen Gläubigen, die das Recht und auch die Pflicht des Zugangs zu dieser Liturgie haben.“
b. Man soll sich an den Pfarrer wenden und nicht an den Bischof. Nur wenn der Pfarrer die Anfrage zurückweist, auch wenn das nicht passieren dürfte, dann soll man sich an den Bischof wenden: „Es darf niemanden geben, keine Diözese in Italien oder sonst auf der Welt, die es euch verwehren darf. In dem Moment, wo es nur ein „Nein“ gibt, muss der Bischof zur Verantwortung gezogen werden. In erster Linie ist der Dialog zwischen den Gläubigen, die die alte Liturgie wollen, und der Kirche ein Dialog zwischen den Gläubigen und dem Priester, der Euch zur Seite steht bei dieser Eurer Glaubenspraxis und Eurem Willen, an diesem alten und schönen Ritus zu partizipieren.“
c. Dieser Modus des Zelebrierens fügt sich in das normale Leben der Kirche mit ihrer Mission ein: „ Praktiziert die alte Liturgie. Für die Wahrheit Eures Glaubens. Für eine ehrliche Nächstenliebe. Für den Eifer bei Euer Mission. So wie diejenigen, die die reformierte Liturgie aus der Wahrhaftigkeit ihres Glaubens und ihrer Nächstenliebe praktizieren müssen: Es handelt sich um zwei Schätze, die einem einzigen Volk dienen. Und dieses eine reife Volk ernährt sich vom Glauben gerade dann, wenn es versteht, die Freiheit zu leben, die ihm die Kirche einräumt. Die liturgische Freiheit, die in diesem Fall die Kirche nicht nur einräumt, sondern garantiert.“

3) Wie viele Priester, die dank des Motu Proprio die traditionelle Messe feiern, erzählt der Erzbischof von Ferrara auch über die persönliche Bereicherung, die er dadurch erfahren hat: „Ich bin einer von den Bischöfen (Der Wahrheit halber muss ich sagen, es waren nicht viele), die durch all das eine Vertiefung der eigenen Identität durch eine Erfahrung Gottes erlangt haben. Es ist eine Bereicherung, nicht nur für diejenigen, die diese Form praktizieren, sondern eine große Bereicherung für die ganze Kirche.“

Erinnern wir uns auch mit Enthusiasmus an diese Worte, die wir von Seiten der Hirten der Kirche oft hören wollen: „Ich begleite und ermutige euch herzlich gerne auf eurem Weg [..] Seit sicher, dass Euch weder meine Unterstützung noch meine Gastfreundschaft jemals fehlen werden.“

Wir antworten gerne: Ad multos annos, Exzellenz!